Tournéefestival: Cinema Italiano 2018.

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Filme, die uns betreffen 

‚Die einen bauen Mauern, die anderen versuchen, sie einzureissen‘, sagt die Hauptfigur im federleichten „Come un gatto in tangenziale“. Grenzen, Gräben und Vorurteile sind wiederkehrende Themen im diesjährigen, zehnten Tourneefestival CINEMA ITALIANO.

In der fulminanten Mafia-Komödie „Ammore e malavita“ stehen die organisierte Kriminalität und die Welt jener, die sich täglich bei der Arbeit abrackern, einander gegenüber. Zwei unvereinbare Welten. Deren einziger Berührungspunkt ist eine Jugendliebe aus vergangenen Tagen, als alles noch hätte anders werden können. Zu schön, zu zart, um wahr zu sein, aber in einem Film der Manetti Bros. ist alles möglich, sogar Tanz- und Gesangsszenen in bestem Hollywoodmusical-Stil mitten in einer Schiesserei. Der Überraschungsfilm der letzten Kinosaison in Italien wurde von Publikum und Kritik sehr geschätzt.

Zwei in einem harten Umfeld arbeitende Priester stehen im Mittelpunkt von „L’equilibrio“. Die lokale Kirche ist nicht nur für Messen und Predigten zuständig, vielmehr sieht sie sich im heruntergekommenen Stadtteil tagtäglich mit Leid und Ungerechtigkeit konfrontiert. Der aufrichtige und mutige Don Giuseppe ist überzeugt, in gewissen Situationen keine Kompromisse eingehen zu dürfen. Für Don Antonio dagegen muss ein Mass an Gleichgewicht gewahrt bleiben. In Frage gestellt werden sogar Jesus, seine Unnachgiebigkeit gegenüber den Mächtigen und seine Barmherzigkeit gegenüber den Schwachen.

Die Unterschiedlichkeit der Generationen greift „Tutto quello che vuoi“ auf. Da treffen der junge Taugenichts Alessandro und der alte, an Alzheimer erkrankte Dichter Giorgio aufeinander, die beide im gleichen Viertel leben. Tag für Tag kommen sich die beiden Welten näher; eine unwahrscheinliche ‚Schatzsuche‘ liefert den Anlass. Bei diesem Schatz handelt es sich indes nicht um Geld oder Schmuck, sondern um den Wert einer Erinnerung, die nicht verloren gehen soll.

In der rasanten Komödie „Come un gatto in tangenziale“ schliesslich erstellt ein fleissiger Wissenschafter für die EU Analysen und Projekte zur multiethnischen Integration. Erst die Tatsache, dass seine Tochter eine Beziehung zu einem Jungen aus der verarmten Vorstadt hat, lässt ihn erkennen, was keine wissenschaftliche Untersuchung erklären kann. Der Film ist eine Hommage an die italienische Komödie mit all ihren Masken und Stereotypen. Mit zwei der besten italienischen Schauspieler der Gegenwart: Antonio Albanese und Paola Cortellesi.

Gemeinsam ist allen fünf Filmen, dass sie uns mit Fantasie und aus heiterem Himmel zu Neugier und zum Nachdenken über unsere Zeit anregen. Das ist nicht wenig.

Piero Spila (Made in Italy) und Robert Richter (Cinélibre)

Weitere Informationen unter: www.cinema-italiano.ch

Cinélibre      Made_in_Italy      Istituto_italiano_di_cultura
Organisiert von Cinélibre, Bern, und Made in Italy, Rom.
Mit Unterstützung des Kulturministeriums Italiens und des Istituto Italiano di Cultura di Zurigo.
Unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in der Schweiz.

Das Kino Rosental zeigt folgende Filme von dieser Tournee:

AMMORE E MALAVITA“ am 4. Oktober; „EQUOLIBRIO“ am 25. Oktober; „COME UN GATTO IN TANGENZIALE“ am 22. November und „TUTTO QUELLO CHE VUOI“ am 20. Dezember

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